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Warum wir mehr Diversität in unseren Parlamenten brauchen

Die Westricher Rundschau hat mich vorige Woche interviewed – vielen Dank dafür – und einen kleinen Artikel dazu veröffentlicht, dass meine Landtagskandidatur von Brand New Bundestag unterstützt wird. Mehr zum Bewerbungsprozess und der Organisation findet ihr im Artikel.

Unter dem Facebook-Beitrag zu diesem Artikel haben sich direkt diverse Personen getriggert gefühlt. In den Kommentaren wird suggestiv meine Qualifikation infrage gestellt. Von Personen, die mutmaßlich kaum etwas über mich, meinen Werdegang oder meine Qualifikation wissen. Interessanterweise waren das ausschließlich Männer. 😉

Alleine die allgemeine Bestrebung nach mehr Diversität in den Parlamenten scheint hier schon negativ anzuecken. Dabei wäre das eine überaus wichtige Bestrebung, zu diverseren Parlamenten zu kommen.

Sind Parlamente nicht divers genug?

In Deutschland leben Menschen verschiedener Herkunft, Geschlechter, Altersgruppen und Lebensrealitäten. Parlamente sollten das widerspiegeln – sonst bleiben viele Stimmen ungehört. Dazu zählt auch, dass Frauen etwa die Hälfte unserer Bevölkerung ausmachen. In unseren Parlamenten sitzen im Schnitt aber deutlich weniger als 50% Frauen. Aktuell sind das beispielsweise im Bundestag nur etwa 32% – eine noch schlechtere Quote als in der vorangegangenen Wahlperiode – da waren es noch ca. 34%.

Lediglich Grüne und Linke haben aktuell mindestens 50% Frauen in ihren Fraktionen. CDU und CSU liegen lediglich bei 22 bzw 25 %, die gesichert rechtsextreme AfD ist weit abgeschlagen mit nur knapp 12% Frauenanteil.

Doch warum ist das Problematisch?

Wenn über 50 % der Bevölkerung (Frauen) nur zu einem Drittel im Bundestag vertreten sind, fehlt ein Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit im Entscheidungsprozess. Erfahrungen und Lebensrealitäten prägen politische Prioritäten. Wenn Parlamente überwiegend von weißen, älteren Männern ohne Migrationsgeschichte geprägt sind, bleiben wichtige Themen wie Care-Arbeit, Diskriminierung, Gleichstellung, reproduktive Rechte oder Armutspolitik oft unterbeleuchtet.

Wenn wir über Demokratie sprechen, geht es nicht nur um Wahlen – es geht darum, wer mitreden darf, wessen Erfahrungen zählen und wessen Lebensrealität in Gesetze einfließt. Und genau hier liegt das Problem: Frauen, Menschen mit Migrationsgeschichte, queere Menschen oder Menschen mit Behinderung sind in unseren Parlamenten stark unterrepräsentiert. Sie fehlen dort, wo entschieden wird – über Pflege, Bildung, Armut, Sicherheit, soziale Gerechtigkeit. Und das ist kein Zufall, sondern Ausdruck jahrzehntelanger struktureller Hürden. Wenn fast ausschließlich Menschen mit ähnlicher Herkunft, ähnlichem Geschlecht und ähnlichem Lebensweg am Tisch sitzen, bleiben viele Stimmen draußen. Das tut weh – nicht nur denen, die sich nicht repräsentiert fühlen, sondern auch unserer Demokratie. Denn gute Politik braucht Vielfalt. Sie braucht Menschen, die andere Perspektiven mitbringen, die Widerspruch aushalten, die für Dinge kämpfen, die sonst vielleicht übersehen werden. Es geht nicht um Quoten oder Image – es geht darum, unsere Gesellschaft so abzubilden, wie sie wirklich ist: bunt, widersprüchlich, vielfältig. Erst dann werden Politik und ihre Entscheidungen wirklich gerecht.

Qualifikation statt Diversität?

Unter dem Rheinpfalz-Beitrag kommentierte auch jemand: „Ohne jeglichen Bezug zu der Dame ☝🏻 Man sollte Parlamente nicht diverser, sondern kompetenter machen.“
Das klingt, als ob Diversität und Kompetenz ein Widerspruch wären. Als ob Frauen nicht genauso qualifiziert wären wie ihre männlichen Kollegen. Ich komme selbst aus der IT – einer Branche, in der Frauen nach wie vor massiv unterrepräsentiert sind. Nicht, weil wir weniger können. Sondern weil wir uns oft doppelt beweisen müssen. Weil alte Rollenbilder, unsichtbare Hürden und geschlossene Netzwerke immer noch mitentscheiden, wer eine Bühne bekommt – und wer nicht. Weil auch in meiner Jugend noch galt „Mathe und Physik sind Jungsfächer“. Weil Pflegeberufe für die Mädchen waren, und Jungs nicht weinen sollten.

Und wenn es wirklich nur um „Qualifikation“ ginge: Warum liegt der Frauenanteil im Bundestag bei gerade mal 32 %, obwohl Frauen in Deutschland seit Jahren im Schnitt höhere Bildungsabschlüsse erzielen als Männer?

Es ist eben nicht so, dass es an fähigen Frauen mangelt. Es mangelt an gleichen Chancen.
Ich setze mich dafür ein, dass Parlamente kompetent und vielfältig sind. Denn nur wenn unterschiedliche Perspektiven mitentscheiden, entsteht gerechte Politik für alle – nicht nur für die, die schon immer am Tisch saßen.

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